Capoeira ist eine einzigartige Mischung aus Kampfsport und Tanz, eine faszinierende
Kombination, die von den Aktiven auch als Lebensgefühl verstanden wird. Zwei Spieler stehen einander gegenüber. Durch improvisierte Angriffs- und Abwehraktionen
soll der Gegner, der jedoch auch während des Spiels als Freund verstanden wird, in Verlegenheit gebracht werden. Seinen Mitspieler zu berühren, ist tabu. Es gilt
nur zu zeigen, dass man ihn hätte treffen können.
Typisch sind die eleganten und tänzerischen Bewegungen, ein Wechselspiel, das die beiden
Spieler miteinander zwischen Angriff, Verteidigung und Gegenangriff eingehen. Der Kampf richtet sich dabei nach dem Rhythmus der Musik. Wird dieser schneller,
härter, langsamer oder ruhiger, so werden es auch die Bewegungen.
Aber auch der Sänger hat einigen Einfluß und kann durch seine Texte die Kämpfer
beeinflussen, also entweder anspornen oder auch zügeln, wenn sie dabei sind ihre innere Ruhe zu verlieren und das kämpferische zu stark hervortritt. Die Abfolge
der Schläge, Tritte, Kicks und Sprünge ist natürlich nicht vorgegeben und variiert von Spiel zu Spiel. Die Teilnehmer, die den Kreis bilden sind zudem nicht
untätig, sondern wirken bei der Musik mit oder können in das Spiel eingreifen und für einen der beiden aktuellen Spieler einspringen.
Flüssige Bewegungen im Rhythmus der Musik machen eine gelungene Capoeira aus. Einfache
Radschläge oder spielerische Bewegungen am Boden faszinieren den Zuschauer dabei ebenso wie akrobatische Flickflacks und Salti. Bemerkenswert ist dabei, dass es
bei der Capoeira weder Sieger noch Verlierer gibt. Die Athleten verabschieden sich nach wenigen Kräfte zehrenden Minuten per Handschlag und geben für das nächste
Paar die Bühne frei.
|